Für viele europäische Automobilhersteller zählt China zu den wichtigsten Absatzmärkten. Doch auch im Reich der Mitte streben – nicht zuletzt durch den Trend hin zur Elektromobilität – viele chinesische Hersteller in den Markt, die hierzulande noch weitestgehend unbekannt sind. Doch das soll sich ändern; perspektivisch wollen die neuen chinesischen Marken auch in Europa Fuß fassen. Dafür ist jedoch eine Qualitätsoffensive notwendig, um eine Chance auf den westlichen Automobilmärkten zu haben. Genau aus dieser Motivation heraus wurde der XUANYUAN Award von der internationalen Unternehmensberatung EFS und dem chinesischen Automobilverbrauchermagazin AUTOBUSINESS REVIEW ins Leben gerufen, um chinesische Automodelle von einer Fachjury in punkto Qualität und Performance beurteilen zu lassen.
Als Messlatte gilt in China nach wie vor das europäische Qualitätsniveau, das sich mittlerweile auch im Bereich der dynamischen Verbraucherwahrnehmungskriterien wiederfindet. Bei führenden, überwiegend in Privatbesitz befindlichen chinesischen Fahrzeugherstellern, hat sich die Definition einer eigenen dynamischen Produkt-DNA etabliert. Die Fahrzeuge werden auf internationale Marktfähigkeit ausgelegt, was sich auch in der lokalen Preisgestaltung bemerkbar macht.
Bei der 6. Auflage des XUANYUAN Awards wurde die EDAG Gruppe erneut in die Jury für die Beurteilung von dynamischen Fahrzeugattributen sowie der Marktfähigkeit berufen. In diesem Jahr stellten sich 36 Fahrzeughersteller mit ihren in China produzierten Fahrzeugen der 55-köpfigen europäischen und chinesischen Fachjury. Darunter befanden sich 25 chinesische Marken sowie 11 Joint-Venture Marken aus insgesamt 7 Produktsegmenten chinesischer Hersteller. Neben 22 Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb nahmen 14 Fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen teil (5 Plug-in Hybrid Vehicle/ PHEV & 9 Battery Electric Vehicle/BEV).
Die EDAG Gruppe, als einer der größten unabhängigen Player im Entwicklungsdienstleisterumfeld, unterstützt weltweit europäische Hersteller und internationale Hersteller in der Fahrzeug- und Produktionsanla-genentwicklung. Seit über 10 Jahren unterhält das Unternehmen eine Tochtergesellschaft in Shanghai und verfügt über dezidierte Marktkenntnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit chinesischen Kunden.
„Damit waren wir bestmöglich qualifiziert, um bei diesem Wettbewerb den chinesischen Herstellern fundierte und konkrete Potentiale aufzuzeigen, um ihre Produkte mit europäischen Entwicklungsstandards zu optimieren“, unterstreicht Harald Keller, Leiter EDAG Fahrzeugentwicklung. „Darüber hinaus haben wir mit unserer Teilnahme als unabhängiges Jurymitglied des XUANYUAN Awards weitere exklusive Einblicke in den chinesischen Fahrzeugmarkt und den aktuellen Entwicklungs-stand der Elektromobilität erhalten“.
Da China mittlerweile der weltweit führende Markt für BEV ist, wurde bei dem XUANYUAN Award ein besonderer Fokus auf Elektrofahrzeuge gelegt, die in den Volumensegmenten B/C/CD in China als Massenprodukte mit großen Stückzahlen vermarktet werden. Bei der Beurteilung standen die Kriterien Motor, Antrieb, Akustik, Fahrbarkeit und Energiespeicher im Vordergrund.
Hierbei überzeugten einige Start-up Hersteller mit unterschiedlichen technischen Konzepten und Strategien in punkto Performance und Qualität. Zudem untersuchte und verglich die Jury europäische, japani-sche und koreanische Volumenprodukte, in deren Entwicklung EDAG involviert war, mit den chinesischen Schwestermodellen aus lokalen Joint Venture Produktionen.
Das europäisch-chinesische EDAG Expertenteam konnte seine umfassende Gesamtfahrzeugentwicklungskompetenz und seinen internationalen Background in R&D und in der Produktdefinition einbringen. Die Fahrzeuge wurden statisch und dynamisch gemäß des EDAG Freigabekriterienkataloges für alle dynamischen Gesamtfahrzeugattribute und nach EDAG Standards der „World Customer Requirements“ untersucht.
Die Fahrerprobungen wurden auf dem Prüfgelände Xiangyang sowie auf von EDAG ausgewählten öffentlichen Straßen durchgeführt. Die Streckenauswahl entsprach im Geschwindigkeitskollektiv anteilig dem WLTP Zyklus und reflektierte die Nutzungsweise der verschiedenen Fahrzeugklassen im chinesischen Markt.
„Ich sehe den XUANYUANG Award als gelungenen interkulturell-technischen Austausch an. Daher werden wir unser Engagement als Jurymitglied auch in diesem Jahr fortsetzen“, bekräftigte Harald Keller. „Eine Erfahrung, die wir sicher wertschöpfend für weitere Projekte mit unseren chinesischen und internationalen Kunden einsetzen werden“.