Auf der IAA in Frankfurt präsentiert die EDAG Gruppe neben seinem Live Engineering Projekt #collectivio gleich sieben technologische Innovationen aus den Bereichen Leichtbau und Elektromobilität. Die zunehmende Variantenvielfalt, die durch alternative Antriebe weiter zunimmt, erfordert flexiblere und vor allem leichtere Lösungen für Bauteile und gleichermaßen auch in der Fertigung. Der Wiesbadener Engineering Spezialist EDAG hat bereits in den vergangenen Jahren durch seine Engineering-Kompetenzen im Additive Manufacturing überzeugen können. In diesem Jahr setzt EDAG u.a. mit ihrer wirtschaftlichen und flexiblen Fertigungstechnik des „inkrementellen Schwenkbiegens“ diese Erfolgsgeschichte fort.
Leichtbaukompetenzen, Elektromobilität, Car-IT und Produktionslösungen sind für uns nach wie vor zentrale Zukunftsthemen. Ich freue mich, dass wir hier in Frankfurt erneut ein Feuerwerk an pro-aktiv entwickelten Technologiekonzepten in diesen Zukunftsfeldern vorstellen können“, betont Jürgen Vogt, CEO der EDAG Gruppe.
Die Variantenvielfalt und Individualisierung nimmt auch durch die zunehmende Bedeutung von Elektrofahrzeugen immer mehr zu. Dieser Trend verlangt nach hochflexiblen Fertigungsverfahren – auch im Bereich des strukturellen Fahrzeugleichtbaus.
Im Rahmen des Forschungsprojektes ISB Elektro (Inkrementelles Schenkbiegen) hat die EDAG in Zusammenarbeit mit Automotive Center Südwestfalen, Kirchhoff Automotive, Kronenberg Profile, Lewa Attendorn und der Universität Siegen eine innovative Profilier- und Biegetechnologie für zukünftige Fahrzeugkonzepte entwickelt und erstmalig unter Praxisbedingungen erprobt.
Das Ergebnis ist eine wirtschaftlichere Fertigungstechnik für die Anwendung im flexiblen strukturellen Fahrzeugbau. Das Inkrementelle Schwenkbiegen ist ein Verfahren zur Biegeumformung von Profilhalbzeugen und könnte die flexible Herstellung skalierbarer Leichtbaustrukturen in Profilbauweise bis zur Losgröße 1 ermöglichen. Als Demonstration des neuen Verfahrens diente die Auslegung und Fertigung eines Längsträgers für ein Elektrofahrzeug, der auf der IAA in Frankfurt vorgestellt wird. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der Initiative „ElektroPower“ gefördert.
Das inkrementelle Kaltumformverfahren fertigt die Biegegeometrie sukzessive in mehreren Teil-schritten. Vor allem bei kleinen und mittleren Stückzahlen, wie etwa in der Elektromobilität oder für einzelne Fahrzeugderivate entsteht ein neues, wirtschaftliches Leichtbaupotential. Die Innovation liegt in der Realisierung eines werkzeugarm 3D-gebogenen Stahlprofils über die gesamte Fahrzeuglänge in flexibler Variantenausführung. Im Vergleich zu konventionellen Fertigungsverfahren wie zum Beispiel dem Dornbiegen können zudem im Bauteil engere Radien realisiert werden.