Wenn 20 Mädchen eine ganze Ferienwoche im Girls Mint Camp bei dem Engineering Spezialisten EDAG verbringen statt zu chillen, dann zeigt dies eindrucksvoll ihre Motivation und ihre Neugier auf Neues. Die potenziellen Nachwuchsentwicklerinnen im Alter von 14 bis 15 Jahren konnten am EDAG Standort in Fulda verschiedenste Berufe der sogenannten MINT-Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik erleben. Und lernten ganz nebenbei die Vielfalt der verschiedenen Berufsbilder innerhalb der Automobilentwicklung kennen. Das MINT Girls Camp, das von der Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH und der Sportjugend Hessen durchgeführt worden ist, fand bereits zum 6. Mal bei EDAG in Fulda statt.
Die Finanzierung des Camps erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Hessen und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit.
Die Chance, auf diesem Weg neue Berufe kennenzulernen, hat auch Franziska Hohmann von der Wigbert-Schule in Hünfeld genutzt. „Ich interessiere mich besonders für den Bereich Naturwissenschaften und Elektronik und wollte mehr darüber erfahren“, sagt sie. Genauso ging es ihrer Mitschülerin Isabelle Berger. „Um meine Chancen für eine Praktikumsstelle bei einem großen Unternehmen wie EDAG zu verbessern, habe ich mich beim MINT Girls Camp angemeldet.“ Gemeinsam mit den anderen Teilnehmerinnen erlebten sie eine abwechslungsreiche Mischung aus Einblicken in die Welt der MINT-Berufe und der Vielfalt der Berufsbilder innerhalb der Automobilentwickung, verbunden mit Informationen der Agentur für Arbeit, vielen praktischen handwerklich-technischen Arbeiten sowie sportlichen und kreativen Highlights in lockerer Atmosphäre.
Um den Teilnehmerinnen möglichst hautnah einen Eindruck über den Ablauf einer Fahrzeugentwicklung zu vermitteln, hat das EDAG Ausbildungsteam eine Projektarbeit vorbereitet, die Kreativität, technisches Verständnis und handwerkliches Geschick verlangte.
Projektarbeit: Selbstgebaute funktionsfähige Leuchte
Begleitet vom Ausbildungsteam bei EDAG, konnten die Schülerinnen in fünf Tagen ihre Kreativität, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis unter Beweis stellen. Ihre Aufgabe war es, eine funktionsfähige Leuchte in Form eines Autos zu fertigen, die gleichzeitig auch als USB-Ladegerät fungiert. Zunächst musste dafür am ersten Tag am PC mit einem professionellen Konstruktionsprogramm ein grobes CAD Modell erstellt werden. Parallel dazu lernten sie in der IT-Abteilung die Programmiersprache JAVA kennen und konnten auch schon selbst damit erste Erfahrungen sammeln.
Für die Montage der „Auto-Leuchte“ arbeiteten die Mädchen am zweiten Tag in der Werkstatt an vorgefertigten Autogrundkörpern weiter, bohrten und schleiften an der Bodenplatte und frästen sogar ein individuelles Kennzeichen. Am dritten Tag war dann Feinarbeit angesagt: Mit Schleifpapier wurde das Modell bearbeitet, verfeinert und mit einer Mehrschichtlackierung versehen. Das fertig lackierte Auto wurde dann mit elektrischen Bauteilen bestückt und Platinen gelötet. Stolz präsentierten die Mädchen ihren Eltern zum Abschluss das fertige Produkt, das jetzt zuhause in ihren Zimmern leuchten kann.
„Das Programmieren und Zeichnen mit dem CAD-Programm hat mir besonders gut gefallen“, meint Theresa Hohmann vom Marianum in Fulda. Sie hat schon einmal ein Praktikum in einem Ingenieurbüro gemacht und könnte sich auch vorstellen, später zum Beispiel als Programmiererin oder Bauzeichnerin zu arbeiten. Isabelle Berger hatte eindeutig am meisten Spaß im elektronischen Bereich. „Für das Schleifen und Lackieren fehlt mir etwas die Geduld.“ Und auch sie kann sich jetzt nach diesem Camp vorstellen, später mal einen MINT-Beruf zu ergreifen.
Wer jetzt Lust hat, beim nächsten Mal auch dabei zu sein, kann sich unter www.mint-girls-camps.de anmelden.