Auszeichnung des Forschungsprojekts „VMAP“

Besondere Leistungen erhalten besonderer Auszeichnungen. Im Rahmen des internationalen ITEA-Kooperationsprojekts unter der Leitung von dem Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI, Scientific Computing and Algorithms Institute), wurde ein herstellerneutraler Standard „VMAP“ für die CAE-Datenspeicherung und -übertragung geschaffen. EDAG, der weltweit größte unabhängige Entwicklungsdienstleister in der Automobilindustrie und Projektbeteiligter, hat Anwendungsszenarien des neuen Standards im automobilen Umfeld erprobt. Ziel war, eine Interoperabilität in virtuellen Engineering-Workflows zu verbessern. Dank dieser herausragenden Ergebnisse hat „VMAP“ (Virtual Material Modelling in Manufacturing) den „ITEA Award of Excellence for Standardization“ erhalten.

In den verschiedensten Bereichen der Industrie kommt die rechnergestützte Entwicklung von Produkten oder Bauteilen, das sogenannte „computer-aided engineering“, kurz CAE zum Einsatz. In einer CAE-Kette sollen alle wesentlichen Simulationsschritte effizient kombiniert und eine integrierte Produktentwicklung unter Berücksichtigung aller relevanten Fertigungseffekte ermöglicht werden. Nur so können im Ergebnis Bauteile und Produkte strukturoptimiert über mehrere Simulationsschritte hinweg realisiert werden. Doch eine solche durchgehende Kommunikation der verschiedenen Simulationssoftwaren ist nach heutigem Stand noch nicht in den Systemen verankert. Der neu entwickelte Standard VMAP ermöglicht nun einen herstellerunabhängigen Austausch von Daten zwischen den verschiedenen CAE-Programmen in der Entwicklungskette.

EDAG hat im Rahmen des Projekts die Anwendung des neuen Standards stellvertretend für die Automobilindustrie mit dem Schwerpunkt auf CFK-Bauteile simuliert. Die Ergebnisse der einzelnen CAE-Programme innerhalb der Prozesskette können mit Hilfe des neuen Standards in einem zusätzlichen Format ausgegeben werden. Die dadurch neu geschaffene Schnittstelle ermöglicht dem Anwender nicht nur einen einfacheren Austausch der Daten zwischen verschiedenen Softwaretools, sondern trägt auch maßgeblich zur Effizienzsteigerung bei simulationsgestützter Entwicklung bei.

Dr. Lukasz Lasek, Projektleiter für die Anwendung des neuen Simulationsstandards im automobilen Umfeld, berichtet über seine Erfahrungen: „Wir als EDAG haben dazu beigetragen, dass die Wirkweise und die Use Cases in der Automobilbranche mit dem neuen Standard nicht nur gesichert werden konnten. Wir haben mit unseren Projektergebnissen dazu beigetragen, dass VMAP im richtigen Anwenderfall die Effizienzsteigerung im CAE-Umfeld maßgeblich erhöhen kann. Umso mehr freut es uns, dass wir nun nach drei Jahren branchenübergreifender und internationaler Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern die Auszeichnung „ITEA Award of Excellence for Standardization“ in den Händen halten.“

ITEA ist das Eureka-Cluster-Programm für Software-Innovation. Innerhalb dieser großen internationalen Gemeinschaft wird es ermöglicht, in geförderten Projekten zusammenzuarbeiten, die innovative Ideen in neue Unternehmen, Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Nutzen für die Gesellschaft verwandeln.

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