On the light side of Life

„Was machen Sie denn da?“ Seltsam. Da kniet einer in der Parkbucht hinterm Auto und macht mit dem Handy ein Foto. „Sie haben wirklich interessante Scheinwerfer und Rückleuchten. Darf ich mir die mal näher angucken“, sagt der junge Mann. „Berufskrankheit“, fügt er grinsend hinzu. Wenn Jannes durch die Stadt geht, kann es immer wieder einmal zu solchen Begegnungen kommen. Die Autobesitzerinnen und -Besitzer wundern sich zwar, doch das nimmt der 26-Jährige gelassen und dankt mit einem gewinnenden Lächeln.

Jannes ist in der Welt des Lichts zu Hause, genauer gesagt des Lichts im und ums Auto. „Hier vereinen sich ingenieursseits unglaublich viele Aspekte: Von den Lichtquellen und der Lichtsteuerung über Design und Elektrik bis hin zur Software und der Integration ins Fahrzeug. Hinzu kommen das gesamte Test- und Validierungsspektrum sowie die Berücksichtigung unterschiedlicher gesetzlicher Vorgaben. Super komplex – super spannend“, findet Jannes.

Das ganze Lichtspektrum im Blick

Besonders fasziniert Jannes die große Bandbreite des Lichts, die seinen Arbeitsalltag bestimmt. Etwa wenn es darum geht, im Bereich Design & Visualisierung in Kooperation mit der EDAG FEYNSINN dem Licht das „Sprechen“ beizubringen. Oder den Temperatureinfluss aufs Licht sowohl in Simulationen wie auch in Klimawechselkammern zu untersuchen. Auch der Software-Integration widmen die Lichtexpertinnen und -experten rund um Jannes bei ihren Tests an HiL-Prüfständen, Laborfahrzeugen und Fahrzeugen große Aufmerksamkeit. „Extrem erhellend sind jedes Mal auch all die vielen unterschiedlichen Lichterkundungen in unserem eigenen Lichtlabor“, schwärmt Jannes.

Mit seinen gerade mal 26 Jahren ist der gebürtige Kieler dennoch bereits ein „alter Hase“ auf dem Technikfeld. Nach dem Abitur 2015 suchte Jannes eine technische Herausforderung, bei der er in einem Dualen Studium Theorie und Praxis miteinander verbinden konnte. Im Schiffbau bei der renommierten Werft Blohm+Voss anzuheuern, hätte ihm gefallen. Weil sich parallel dazu aber für ihn auch eine Einstiegsmöglichkeit bei EDAG in Wolfsburg ergab, entschied er sich kurzerhand noch einmal um. „Autos fand ich schon immer großartig. Das hatte mich gereizt.“

Seine Erwartungen seien mit dem Einstieg ins Duale Studium auf Anhieb mehr als erfüllt worden. Den Bachelor machte Jannes in Konstruktionstechnik Maschinenbau, begleitet von einer Ausbildung zum Technischen Produktionsdesigner.

Eine patente Verbindung

Bei EDAG ist ein Duales Studium immer so aufgebaut, dass die Studierenden das gesamte Unternehmen kennenlernen und in unterschiedliche Bereiche und Abteilungen reinschnuppern. Aber für Jannes war schon sehr früh klar, dass der Bereich „Licht & Sicht“ für ihn perfekt passte. „Ich habe dann meinen Teamleitern und Ausbildern so lange in den Ohren gelegen, dass ich nicht noch weiter wechseln musste, sondern dort bleiben konnte. Dafür bin ich noch immer sehr dankbar.“

Die Verbindung von Theorie und Praxis war ganz nach Jannes‘ Geschmack – und nach dem Geschmack seines EDAG-Lichtentwicklungsteams. Seine Bachelor-Arbeit verfasste er über modulare Pixellichtmodule in Rückleuchten, die damit zu visuellen Informationssendern werden. Das Ergebnis konnte kürzlich zum Patent angemeldet werden. Was für ein Meilenstein.

Jannes hatte über all die Zeit Gefallen gefunden am dualen Studieren, legte gleich noch einen Master in Wertschöpfungsmanagement Maschinenbau mit Schwerpunkt Produktentwicklung obendrauf. Damit nicht genug. 2021 nahm er ein weiteres berufsbegleitendes Masterstudium auf, einem MBA in Unternehmensführung an der Hochschule Hannover.

Ein bisschen wie Baywatch – aber Leistungssport

Herausfordernden Situationen mit Ausdauer und Zielstrebigkeit zu begegnen, damit kennt sich der Ingenieur wirklich gut aus. Vor seinem Einstieg ins Berufsleben war er als Leistungsschwimmer unterwegs, schaffte es sogar bis in den Niedersachsenkader. Leistungsschwimmen auf diesem Niveau ist anspruchsvoll, das heißt sehr viel Training und dabei endlos Kacheln im Schwimmtraining zählen. Jannes war dabei nicht auf olympischen Bahnen unterwegs, sondern als Rettungsschwimmer. In der Disziplin „Super Lifesaver“ musste er Tauchen, Schwimmen mit Flossen sowie das Bergen und Abschleppen einer 80 Kilo schweren Puppe beherrschen – ein bisschen wie Baywatch, nur eben nicht als Posing, sondern als Leistungssport“, sagt Jannes. „Vor allem als Mannschaft in die Wettkämpfe zu gehen, hat mir gefallen.“

Bei EDAG in Wolfsburg war Jannes von Anfang an auf ein dynamisches, internationales Team gestoßen. „Es gibt hier einen großen persönlichen und fachlichen Zusammenhalt“, sagt Jannes. „Wir sind darüber hinaus auch sehr gut vernetzt mit allen Light Competence-Gruppen von EDAG weltweit und tauschen uns da permanent aus.“

Teamplay auf Augenhöhe

In seinem MBA Studium beschäftigt sich Jannes aktuell mit Fragen der Unternehmensführung. „Um das Entwicklungstempo zu erhöhen und Agilität in alle Prozesse zu bringen, kommt man heute mit althergebrachten Top-Down-Hierarchien und Silodenken nicht mehr ans Ziel. Bei uns im Licht-Team ist dies längst aufgebrochen. Wir arbeiten zusammen auf Augenhöhe, tauschen uns permanent bereichsübergreifend aus und helfen uns gegenseitig. Das macht uns nicht nur beweglich und erfolgreich. Solches Teamplay macht vor allem auch Spaß“, betont Jannes.

Besonders gefallen ihm dabei auch die internationalen Projekte, die er betreuen darf. Unter anderem in den USA, Mexiko und Brasilien, sowie in Europa, in China und Indien. „Ich komme wirklich rum“, sagt Jannes. „Und ich liebe es unterwegs zu sein, andere Menschen und Kulturen kennenzulernen und dabei ständig meinen Horizont zu erweitern.“ Wenn ihm dabei zwischendurch auch mal ein paar interessante Scheinwerfer oder Rückleuchten über den Weg laufen, umso besser. Die Handy-Kamera ist immer schussbereit.


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