Mit Kraft und Ausdauer zum Erfolg

„Die meiste Zeit beschäftigen wir uns mit Richtlinien und Regelwerk, denn wir müssen immer up to date sein“, so fasst Cristiane ihren Job als Entwicklungsingenieurin bei der EDAG Group im Bereich Homologation zusammen. Homologation bedeutet, die Konformität eines Fahrzeugs zu überprüfen – vom Design bis zur Zertifizierung. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, schließlich geht es um Sicherheit und Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge.

Die gesetzlichen Vorgaben können von Land zu Land verschieden sein – und ändern sich angesichts des zunehmenden Einsatzes von Fahrassistenzsystemen und automatisierten Fahrfunktionen rasant. Cristiane und ihre Kolleginnen und Kollegen müssen diese Vorgaben im Blick haben. Dafür recherchieren sie täglich in offiziellen Quellen, der Gesetzgeber oder Datenbanken. Nicht selten kommt es da vor, dass Cristiane sich besser auskennt als ihre Kundinnen und Kunden.

Von der Luftfahrttechnik in die Automobilbranche

Seit 13 Jahren ist Cristiane Mitarbeiterin bei der EDAG Group. Ihr erster Job nach dem Studium der Luftfahrttechnik führte sie als Quereinsteigerin in die Automobilbranche. Zunächst konstruierte sie Chassis und Powertrain mit CAD-Software am EDAG-Standort São Bernardo in der Nähe der brasilianischen Metropole São Paulo. Da gelegentlich Kolleginnen und Kollegen aus ihrem Team nach Deutschland reisten, fragte ihre Führungskraft irgendwann auch sie. Und so wurden aus einem geplanten Jahr in Deutschland erst zwei Jahre und dann die Gewissheit, dass sie ihr Leben hier verbringen will. Ihr Mann, den sie als Kollegen bereits in São Bernardo kennengelernt hatte, fand ebenfalls eine Stelle bei der EDAG Group in Deutschland. Zunächst waren sie in Osnabrück und Wolfsburg eingesetzt, bevor Fulda ihr neuer Lebensmittelpunkt wurde. Dort heirateten die beiden und ihre zwei Söhne kamen hier zur Welt. „Fulda ist unsere zweite Heimat“, sagt Cristiane.

Aus einer 12-Millionen-Einwohner-Metropole in ein beschauliches hessisches Städtchen? Für Cristiane der richtige Schritt. „São Paulo ist eine wunderschöne Stadt, aber verrückt. Mit Kindern hätte ich dort nicht leben wollen“, sagt sie. Da sei Fulda die bessere Wahl. Mehr Sicherheit und bessere Schulen. Nur den Rest ihrer Familie – Eltern und Geschwister, die nach wie vor in São Paulo leben vermisse sie natürlich oft. Normalerweise besucht Cristiane sie einmal im Jahr, was pandemiebedingt erschwert wird. Auch ihre Mutter kam sonst regelmäßig zu Besuch nach Deutschland.

Sichere Jobaussichten

Aktuell arbeitet Cristiane fünf Stunden täglich. Und solange die Söhne noch klein sind, soll das auch so bleiben. „EDAG ermöglicht es mir, Beruf und Familie sehr gut zu vereinen. Wenn ein Kind einmal krank ist oder früher abgeholt werden muss, ist das nie ein Problem“, sagt Cristiane. Und auch die Gewissheit, jederzeit wieder auf eine Vollzeitstelle wechseln zu können, gebe ihr ein sicheres Gefühl.

In ihrer Freizeit stemmt Cristiane Gewichte. Für ihren Kraftsport besucht sie im Sommer fast täglich das Fitnessstudio, im Winter bis zu drei Mal wöchentlich. „Für mich ist dieser Sport sehr wichtig, denn er gibt mir Kraft“, sagt Cristiane und meint das auch im übertragenen Sinne: Kraft für den Alltag. Wer beim Gewichtheben Fortschritte erreichen will, muss konstant trainieren und die einzelnen Bewegungen richtig ausführen. „Kraftsport ist nicht nur ein Hobby für mich. Mit Kraftsport habe ich gelernt, geduldig zu sein.“ Disziplin und Konstanz – Eigenschaften, die sie auch für ihre Arbeit bei der EDAG Group braucht.

Behaupten in der Männerwelt

Mit ihrem Ehrgeiz hält Cristiane nicht hinterm Berg. „Ich will die Beste sein. Das war schon immer so.“ Vielleicht auch, weil sie sich in einer Branche behauptet, in der sonst fast nur Männer unterwegs sind. Ob Studium der Luftfahrttechnik oder Jobeinstieg in der Automobilbranche – immer wieder musste sie sich Kommentare anhören. Heute ist das anders. „Heute unterschätzt mich niemand mehr. Aber mein Drang, alles perfekt zu machen, ist immer noch in mir.“ Woran es liegt, dass bisher so wenige Frauen den Weg in die Branche suchen, weiß sie nicht. Cristiane würde sich jedenfalls über mehr Kolleginnen freuen.

Und was bringt die Zukunft? „Ich bin glücklich, da wo ich bin“, sagt sie. Außerdem weiß sie, dass es ihr in Fulda nie langweilig wird. Erst war sie Konstrukteurin, jetzt Entwicklungsingenieurin im Bereich Homologation. „Wir haben so viele verschiedene Abteilungen, da ist alles möglich.“


HABEN WIR IHR INTERESSE GEWECKT FÜR DIESES UND WEITERE SPANNENDE THEMEN? DANN WERDEN SIE TEIL DES TEAMS. OFFENE STELLENANZEIGEN FINDEN SIE HIER.

Loading