Die innovative, modulare und wiederverwendbare Fahrzeugplattform KOSEL und die zonenbasierte Elektrik/Elektronik Architektur ZOBAS der EDAG Group wurden nun ausgezeichnet. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit vorhandenen Ressourcen für eine zukunftssichere und nachhaltige Mobilität steht im Fokus des Sustainability Award in Automotive. Die Auszeichnung in der Kategorie „Full Vehicle“ würdigt die Innovationskraft der EDAG Group und deren Ambitionen, die Umweltauswirkungen der Automobilindustrie deutlich zu reduzieren.
„Für uns als Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit, in Teilen die Mobilität neu zu erfinden. Daher initiieren und investieren wir aktiv in Forschungsprojekte in den Bereichen nachhaltige Produktion und Mobilität“, betont Cosimo De Carlo, Geschäftsführer und CEO der EDAG Group. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Forschungsarbeit mit der Auszeichnung des Sustainability Award in Automotive 2023 prämiert und entsprechend gewürdigt wird.“
Insbesondere in der Fahrzeugherstellung entstehen aktuell noch hohe Emissionen. Das liegt zum Teil daran, dass Komponenten und Bauteile meist neu produziert werden. Das muss aber nicht sein – Komponenten, die über eine lange Lebensdauer verfügen, können über mehrere Fahrzeuglebenszyklen hinweg wiederverwendet werden. Ein modularer Aufbau von Fahrzeugen (Inhalt des Forschungsprojekts KOSEL) ermöglicht eine vereinfachte Demontage und somit den Austausch von Komponenten und Modulen. Die damit verbundenen Vorteile wie eine längere Gesamtlebensdauer und ein verringerter CO2-Fußabdruck können jedoch nur realisiert werden, wenn sowohl die mechanische Konstruktion als auch die Fahrzeugelektrik und -elektronik (Inhalt des Forschungsprojekts ZOBAS) auf diese Anforderung ausgelegt werden.
Der KOSEL-Demonstrator wird auf der Hannover-Messe (17.-21.April) das erste Mal öffentlich präsentiert und ausgestellt. Zu sehen gibt es das Exponat in Halle 16, Stand A12 auf dem Stand des Projektpartners Fraunhofer IWU.
Gerhard Becker, Head of E/E Vehicle Engineering Electronics und Projektleiter von Zobas nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen: „Für die EDAG Group bedeutet Mobility Engineering auch Sustainable Engineering. Mit unserem Know-how in neuen Technologien und Konzepten zeigen wir, dass wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Automobilindustrie beitragen. Unser Ziel ist, dass wir nun die Vorteile der frisch prämierten Technologien in künftige Fahrzeugentwicklungsprojekte zum Einsatz bringen können.“
Weitere Informationen zu den Projekten:
KOSEL ist eine neuartige, besonders langlebige Fahrzeugplattform, die die Produktion einer breiten Palette von Fahrzeugen mit einer einzigen, modularen Architektur ermöglicht. Durch die Verwendung von Standardschnittstellen und die damit verbundene vereinfachte Austauschbarkeit von Komponenten sollen die Umweltauswirkungen der Fahrzeugproduktion über die gesamte Lebensdauer gesehen reduziert werden. Die Plattform nutzt dabei das Prinzip der Wiederverwendung, was die Neuproduktion von Komponenten überflüssig macht. Das Projekt wurde gemeinsam mit den Partnern INVENT GmbH, Fraunhofer IWU, Röchling EP, BSMRG GmbH, Hochschule Emden-Leer und TU Dresden mit Förderung des BMBF durchgeführt.
ZOBAS revolutioniert die Elektrik- und Elektronikarchitektur eines Fahrzeugs, indem es die einzelnen Sensoren und Aktoren nicht funktionsbezogen zusammenschaltet, sondern eine auf der Fahrzeugtopologie basierenden Zonen Einteilung vornimmt. An den jeweiligen Zonen-Controllern werden dann unabhängig von der Funktion die Sensoren und Aktoren in der Zone angeschlossen. Die Zonen-Controller kommunizieren untereinander über ein redundantes Automotive Ethernet-Netzwerk. Aufgrund dieser Neuordnung verringert sich das Leitungssatzgewicht um bis zu 30 Prozent. Das gemeinsam mit der Technica Engineering GmbH konzipierte und vom BMWK geförderte System bietet jedoch auch den Vorteil, dass so besonders leicht Komponenten ausgetauscht werden können, was eine ideale Kombination mit dem KOSEL-Baukasten darstellt.